Bleder See - Ljubiljana - Hohe Tauern - Ossiacher See

  • Aufenthalt: 6. Juli bis 17. Juli 2024

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  • Camping Ljubiljana Resort (Ljubiljana) (hier geht es zu unserer Bewertung) - noch in Bearbeitung

  • Camping HOCHoben Mallnitz (Mallnitz) (hier geht es zu unserer Bewertung) - noch in Bearbeitung

  • Terrassencamping Ossiacher See (Ostriach) (hier geht es zu unserer Bewertung) - noch in Bearbeitung

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Vorgeschichte

Urlaub im Juli. Nicht unbedingt unsere Lieblingsreisezeit. In diesem Jahr aber nicht anders machbar und so entschieden wir uns für einen etwas längeren Aufenthalt in Slowenien mit Abschluss in Österreich.

Slowenien. Mein Sehnsuchtsziel. Lange hat es gedauert, Anton dazu zu 'überreden'. Dabei lag es nicht am Land selbst, sondern an der Tatsache, dass Slowenien nur über eine rund 45 km lange Küste verfügt, entlang derer es keinen ansehnlichen Campingplatz gibt (zumindest nicht für uns). Es würde also eine Reise ohne Meer werden und das fehlte ihm schon jetzt. Mich hatte Slowenien aber schon bei unserer Durchfahrt vor zwei Jahren begeistert, so dass ich mir das Land unbedingt einmal näher ansehen musste.

Die Planung und Buchung für diese Reise erfolgte Anfang 2024. Erst nachdem diese Tour bereits stand, ging es recht spontan dann doch schon im April auf einen kurzen Abstecher an den Bleder See. Dieser Schnupperaufenthalt war traumhaft und ich freute mich nun umso mehr auf unsere Reise im Sommer.

Die Wahl der Ziele war gar nicht so einfach. Zum einen hatten wir nur begrenzt Zeit, zum anderen bietet Slowenien so viel, dass ich mich gar nicht entscheiden konnte. Ich wollte aber auch nicht jeden Tag woanders sein, sondern die besuchten Orte intensiv kennenlernen. Um Anton 'zu ködern', entschied ich mich daher erst einmal für die Highlights des Landes in der Hoffnung, dass in den kommenden Jahren vielleicht noch die ein oder andere Region folgen wird.

Der Campingplatz Bled direkt am Bleder See stand von Anfang an fest. Die perfekte Ausgangslage für Touren rund um den See. Weiter ging es nach Ljubiljana. Laibach – wie die Stadt ebenfalls genannt wird – stand schon seit einigen Jahren auf meiner ToDo-Liste. Auch hier fanden wir mit dem Ljubiljana Camping Resort einen recht netten und zentral gelegenen Campingplatz. Da ich gerne Wein trinke und ich außerdem einen etwas besonderen Stellplatz gesucht hatte, reservierte ich uns schließlich noch einen Aufenthalt auf dem Saksida Weingut im Südwesten des Landes. So sehr wir uns darauf freuten; tatsächlich buchten wir diesen gerade mal eine Woche vorher wieder um. Angekündigt waren um die 40 Grad. Die Stellplätze befanden sich in der prallen Sonne. Keine Schattenmöglichkeit. Trotz unserer kürzlich eingebauten Klimaanlage war uns das mit den Hunden einfach zu gefährlich. Doch eine Alternative war schnell gefunden. Zwar nicht in Slowenien, aber in den Hohen Tauern in Österreich hatte ich vor kurzem den Campingplatz HOCHoben in Mallnitz entdeckt und für interessant befunden – der sollte es nun werden. Zum Abschluss unserer kleinen Rundfahrt buchte Anton das Terrassencamping am Ossiacher See. Es versprach mal wieder, eine abwechslungsreiche Rundfahrt zu werden.


Tag 1: Anreise an den Bleder See & Erste Erkundungen

Mit etwas Verspätung brachen wir gegen 9 Uhr auf in Richtung Slowenien. Trotz Ferienzeit der nördlichen Bundesländer war es erstaunlich ruhig. Kurz vor dem Karawankentunnel legten wir auf einem Rastplatz eine kleine Pause ein. Anton holte uns ein Frühstück, denn so langsam meldete sich der Hunger zu Wort.

In den Nachrichten wurde schon seit zwei Stunden über eine 45-minütige Verzögerung am Tunnel berichtet. Darauf eingestellt, waren wir positiv überrascht, dass wir dann doch schon nach 25 Minuten hindurch waren. Die Gebühr von 8,20 € (Stand: Juli 2024) hatten wir bereits vorab online bezahlt und konnten daher problemlos durch die Schranke. Nicht wundern: Die Maut kann nur Richtung Süden vorab online bestellt werden. Von Slowenien Richtung Norden ist die Bezahlung nur vor Ort möglich! (Stand: 2024)

Von der Autobahn abgefahren, ging es nun noch rund zwanzig Minuten entlang der Landstraße zum Bleder See. Vorbei am Camping Sôbec (auf dem wir erst im April waren) fuhren wir einmal durch Bled hindurch und erreichten nach einiger Zeit Camping Bled am westlichen Ufer des Sees. Im ersten Moment waren wir von den Menschenmassen hier am See geschockt. Einerseits hatten wir ja damit gerechnet. Aber soo viel? Naja – ich war echt gespannt, was uns die nächsten Tage hier erwarten würde.

Der Check-In war schnell erledigt, anschließend brachte uns ein junger Mann zu unserem Stellplatz Nr. 311 (Premium-Stellplatz). Diese Plätze befinden sich auf einer kleinen Anhöhe, sind ca. 120 qm groß, verfügen sogar über eine kleine Außenküche (Waschbecken und Ablagefläche/Schrank) und sind angenehm ruhig. Hier war vom Trubel draußen am See so rein gar nichts mehr zu hören. Herrlich!

Die obligate Kurzrunde mit den Hunden gedreht, richteten wir uns häuslich ein und machten es uns im Anschluss auf unseren Stühlen bequem. Erst einmal ankommen und Kaffee trinken. Ach wie schön.

Lange hält es mich ja nie auf dem Sessel. Während Anton Sport auf dem Tablet verfolgte, machte ich einen ersten Rundgang über den Platz. Vorbei an der Rezeption ging es direkt zum See. Die Liegewiese ist echt nicht groß und dementsprechend lagen auch alle Handtuch an Handtuch. Mir war das egal, denn wir sind eh keine Schwimmer und liegen nie am Strand. Da würden wir hier nicht damit anfangen.

Gleich dahinter entdeckte ich ein Pletna, das traditionelle Holzboot, das hier am Bleder See zwischen 'Festland' und der Insel Blejski Otok verkehrt. Ich fragte nach den Fahrzeiten und dem Preis. Der Preis war mit 17 € typisch slowenisch. Eine Fahrzeit gebe es nicht. 'Wenn das Boot voll ist'. Naja, ich möchte nicht wissen, wie lange die drei Personen, die bereits drin saßen, schon warteten. :-) Für mich kam es heute ohnehin nicht in Frage; für die nächsten Tage würde ich mir vermutlich eine andere Abfahrtsstelle suchen, denn auf sinnloses Herumsitzen hatte ich wenig Lust.

Ein klein wenig am See entlang spaziert und die ersten Fotos gemacht, war ich einfach nur glücklich, (wieder) hier zu sein. Ich blickte auf die Burg von Bled (Blejski Grad) und erinnerte mich an meinen Besuch vor gerade mal fünf Wochen. Wie gut, dass ich sie bereits besucht hatte, denn bei den aktuellen Temperaturen da hoch zu laufen, wäre deutlich anstrengender geworden.

Wieder zurück bei meinen Lieben, las ich mir die Info-Broschüren und Flyer durch und während des EM-Spiels England-Schweiz, das wir auf dem Tablet laufen ließen, grillten wir unser Abendessen. Dank der Außenküche echt praktisch mit der Ablage.

Erst als die Temperaturen ein wenig nachließen und es rund um den See ruhiger wurde, ging es mit dem Hunden auf einen etwas längeren Spaziergang. Beide tauchten ihre Pfötchen ins Wasser und wir spazierten gemütlich die breite Promenade entlang. Die Abendstimmung war einfach herrlich. Mia brachte die Leute mit ihrer 'Mia-Show' wieder zum Lachen. Ob Show-Bühne oder irgendwelche anderen Erhöhungen. Unsere Klettermaus muss überall hoch. So auch auf diese Tribüne. Wie eine Gazelle flitzte sie nach oben und stand erhaben auf der obersten Stufe. Wir setzten uns hin und genossen den fantastischen Ausblick über den See, zur Insel Blejski Otok und die dahinter liegenden Berge. In den Sommermonaten finden hier ab und an Kino-Abende statt. Dann wird auf der kleinen Holzterrasse im See eine große Leinwand aufgestellt.

Eine Weile unterwegs gewesen, drehten wir langsam wieder um und ließen den Abend nun noch gemütlich vor dem Wohnmobil ausklingen.


Tag 2: Wanderung mit Überraschungen zu den Aussichtspunkten & Besuch der Insel Blejski Otok

Der Supermarkt am Platz hatte aufgrund des Sonntags geschlossen. Auf frische Brötchen mussten wir aber dennoch nicht verzichten, denn die gab es von einem 'fahrenden Bäcker'. Nur wenige Schritte von unserem Stellplatz entfernt wurde von einem Fahrradanhänger eine unglaubliche Auswahl an Semmeln, Brot und Gebäck angeboten. Praktisch. War der eine Anhänger leer, kam auch schon der nächste und löste ab.

Gut gestärkt, machten wir uns gegen späten Vormittag auf den Weg zum Aussichtspunkt Ojstrica, der etwas oberhalb des Campingplatzes liegt. Von einer leichten Wanderung war die Rede. Nur rund zwanzig Minuten entfernt. Also perfekt für eine Runde mit Anton und den Hunden. Vorbei an der Freizeitweise des Campingplatzes führt ein Wegweiser direkt in den Wald und prompt ging es steil bergauf. Hui. Das fing aber schon gut an.

Während Anton mit Mia vorne weg lief, schnaufte ich mit Benita hinterher. So ändern sich die Zeiten. Noch vor wenigen Jahren war ich die Bergziege und Anton kam nicht hinterher. Seit einer Lungenentzündung geht's bei mir nicht mehr ganz so schnell und auch Benita mit ihren 12 Jahren hatte es nicht so leicht.

Zum Glück war es schattig, denn es zeigte bereits 28 Grad an. Den Aussichtspunkt erreicht, hatten wir ihn uns dann doch etwas anders vorgestellt. Die letzten 100 Meter ging es über Stock und Stein, rechter Hand war ein Stahlseil befestigt. Während Anton mit Benita unten wartete, wollte ich so kurz vorm Ziel nicht aufgeben und schnappte mir Mia. Sie liebt das Klettern und war gleich vorne weg (natürlich an der Leine). Der Weg wurde aber immer enger und so drehte ich wieder um. Mir war das echt zu gefährlich mit ihr. Vor den entgegen kommenden Leuten hatte sie Angst und man konnte schlecht ausweichen, weshalb ich sie lieber wieder zu Anton brachte und den Weg nun alleine antrat.

Oben angekommen, eröffnete sich mir schließlich ein fantastischer Ausblick auf den Bleder See, die Berglandschaft der Karawanken und natürlich auf die Insel Blejski Otok unter uns. Whow! Was für ein Anblick. Dafür hatte sich die Anstrengung gelohnt. Ich konnte mich gar nicht satt sehen daran.

Fotos gemacht und dieses Motiv ganz fest im Kopf gespeichert, ging es wieder nach unten. Die beiden Hunde erblickten mich schon von Weitem und freuten sich, als käme ich von einer Alpenüberquerung zurück. :-) Anton hatte sich in der Zwischenzeit mit ein paar Leuten unterhalten und erfahren, dass es hier einen Rundweg zurück zum Campingplatz gibt. Ob wir den gehen wollen? Ja, warum eigentlich nicht? Wir hatten heute nichts besonderes vor und jetzt schon wieder zurück spazieren wäre auch Quatsch. Also nichts wie los.

Ich weiß nicht, wie oft Anton seinen Vorschlag innerlich bereut hat (anmerken ließ er sich nichts ;-)). Aber die Wanderung wurde zeitweise doch noch ziemlich spannend. Immer den Schildern folgend, mussten wir sie das ein oder andere Mal hinter dichtem Gestrüpp suchen. Es ging über gemütliche Waldwege, noch gemütlichere Wurzelwege und schließlich über einen steilen Anstieg aus Kieselsteinen. Mensch, war das rutschig. Benita und ich keuchten und ich war kurz davor, den Rückzug anzutreten. Aber jetzt diesen rutschigen Weg wieder zurück? Hm, auch ne blöde Idee. Wir beschlossen, bis zur nächsten Kuppe zu sehen und dann über den weiteren Verlauf zu entscheiden. Oh wie schön – ab hier ging es ein wenig flacher weiter – also los.

Nach einiger Zeit erreichten wir mit dem Mala Osojnica auf 685 m den höchsten Aussichtspunkt dieses Bleder Hügels. Nun konnte auch Anton den Ausblick genießen. Der Höhenunterschied zu vorhin war deutlich zu sehen und man konnte nun noch einiges mehr überblicken. Aufgrund des steilen Aufstiegs ist dieser Aussichtspunkt (auch wenn er deutlich mehr Platz bietet) seltener besucht als der von uns vorhin aufgesuchte Ojstrica auf 611 m. Wer den Rundweg begeht, wird durch die Bäume jedoch immer wieder einen Blick nach unten erhaschen.

Alle Fotos gemacht, ging es nun wieder zurück auf den Rundweg. Plötzlich hörte ich nur ein: 'Ohje'. Ein Blick nach rechts und ich entdeckte eine irrsinnig lange und steile Stahltreppe nach unten. Und da mussten wir jetzt hinunter? Ja, half ja alles nichts. Sonst müssten wir den ganzen langen Weg wieder zurück; das wollten wir auch nicht. Als besorgte Hunde-Mama gingen mir tausend Gedanken durch den Kopf: Wie sollen wir jemals mit den Tieren da runter? Anton ging vor und wurde von Mia regelrecht nach unten gezogen. Die Stufen waren so eng, dass man nicht richtig treten konnte. Benita wollte am liebsten alleine lossausen, hatte aber ihr olles Frauchen am anderen Ende der Leine,die sie permanent ausbremste. Letzten Endes haben wir es alle wunderbar ohne jegliche Blessuren geschafft und brachen erst einmal in Lachen aus. So 'abenteuerlich' hatten wir uns die Wanderung heute nicht vorgestellt.

Ich war ganz froh, dass wir den Weg in diese Richtung angegangen waren. Denn nach oben wären wir die Treppe niemals gestiegen. Die letzte halbe Stunde ging es schließlich verhältnismäßig gemütlich über Wurzel durchzogene Pfade nach unten. Immer mehr Touristen kamen uns schnaufend entgegen. Mit Flip Flops, Badelatschen oder auch Schuhe mit Absätzen. Aha! Auch ne Idee. Anton machte sich einen Spaß daraus, die Leute etwas zu foppen und ob der Dauer des Wegs zu verwirren. Sie nahmen es alle mit Humor und so gab es während des Wegs viel zu lachen.

Tatsächlich waren wir gerade mal eineinhalb Stunden unterwegs, als wir wieder das Ufer des Bleder Sees erreichten. Uns kam es deutlich länger vor. Wir überquerten die Straße und spazierten gemütlich entlang des Sees zurück zum Campingplatz. Ein Teil davon führt über einen hübsch angelegten Holzsteg, was nicht nur optisch schön anzusehen ist, sondern einen auch irgendwie über den See schweben lässt …

Nach insgesamt also zwei Stunden wieder am Platz angekommen, waren unsere Mäuse so richtig platt. Benita fläzte sich sofort in ihren Sessel und war für die nächsten Stunden auch nicht mehr ansprechbar. Klar. Für sie war das heute natürlich mega anstrengend. Nicht nur die Aufstiege, sondern auch das teilweise Klettern, das viele Schnüffeln, die vielen Eindrücke um sie herum. Das macht müde.

Auch ich legte eine kleine Pause ein, machte mich dann aber zur Kaffeezeit erneut auf den Weg. Geplant war der Besuch der Insel Blejski Otok. Mal sehen, ob ich in der Nähe ein Pletna finde. Direkt am Platz war aktuell keines zu sehen. Also brauchte ich auch nicht zu warten, denn der Fahrplan war nach eigener Aussage ja 'mal so, mal so'. So spazierte ich erst einmal entlang des Sees in Richtung Bled, immer im Blick die schöne Insel und der türkisfarbene See.

In der Zwischenzeit hatte es etwas zugezogen, dicke Wolken drängten sich über die Berge, was aber wiederum recht schöne Fotomotive bescherte.

Knapp zwei Kilometer später entdeckte ich direkt vor der Villa Bled zwei Pletnas, die gerade eine große Gruppe Japaner einsammelte. Für mich war auch noch Platz und so 'mogelte' ich mich zwischen die Asiaten, die mich gar nicht wahrnahmen. Die knapp 10minütige Fahrt mit dem Boot war herrlich. Unglaublich, welche Kraft die Jungs hier Fahrt für Fahrt aufwenden müssen, um die Besucher auf die Insel zu bringen. Denn die Pletnas sind traditionelle Holz-Ruderboote, ohne jeglichen technischen Antrieb. Alles Handarbeit. Aber genau deshalb auch so beliebt und schön, dass solch eine Tradition heutzutage noch aufrecht erhalten wird.

Schon die Anfahrt zur Insel ist irgendwie magisch. Man sieht von Weitem die steile Treppe, die zur Kirche hinauf führt. Ein Motiv, das mich schon seit Jahren in TV-Reportagen oder in Zeitschriften begleitet hat. Nun stand ich also endlich einmal selbst davor.

Ich ließ den Asiaten den Vortritt. Schließlich hatten sie es eilig und nur eine halbe Stunde Zeit für das Erkunden der kleinen Insel. Ob ich wieder mit zurück fahre, fragte mich der Bootsführer, der mich gerade um 17 € (Stand: Juli 2024) erleichterte. Nein. Für dieses Geld möchte ich mir dann doch etwas mehr Zeit hier lassen.

Die gerade mal 0,8 Hektar große Insel liegt acht Meter über dem Seespiegel und ist die einzige Insel des Landes in einem See. 99 Steinstufen führen zur Kirche Mariä Himmelfahrt. Noch heute gilt der Brauch, dass der Bräutigam die Braut über alle Stufen tragen muss, wenn das Paar hier getraut werden möchte. Hm. Ich glaube, das überlegen sich manche lieber zweimal.

Auf den Resten einer heidnischen Kultstätte wurde 745 eine Kirche erbaut, die 1465 gotisch umgebaut und in der Mitte des 17. Jahrhunderts ihr heutiges barockes Aussehen erhalten hat. Eine Besonderheit ist der frei stehende Glockenturm aus porösem Gestein, in dessen Inneren sich eine große und eine kleine Glocke befinden.

Slowenien wäre nicht Slowenien, wenn sie für den Besuch der Kirche nicht noch zusätzlich Eintritt verlangen würden. So traumhaft schön das Land auch ist. Besichtigungen können mit der Zeit ganz schön ins Geld gehen. Aber egal. Nun war ich schon einmal hier und neugierig. Im Preis von 12 € (Stand: Juli 2024) ist neben der Kirche auch die Aussichtsplattform des Glockenturms und eine Ausstellung enthalten.

Die Kirche ist weit über die Landesgrenzen hinaus für ihre Wunschglocke bekannt, um die sich die Legende der Glocke von Bled rankt (nachzulesen hier). Ich verzichtete darauf, doch nahezu jeder andere Gast zog ehrfurchtsvoll an dem Seil und wünschte sich etwas.

Einmal ums Eck, stieg ich die Stufen des Glockenturms hinauf. Die Aussicht wäre schön, wenn vor den Fenster kein Netz gespannt wäre. So sieht man alles nur durch Maschen.

Schöner waren da tatsächlich die Aussichten aus der Propstei. Durch alte Türen hindurch oder in Szene gesetzte Fenster. Für Fotografen mal wieder ein kleines Paradies. Die Ausstellung zeigte Bilder und Gegenstände aus alten Zeiten, ein Film berichtete über die Entstehung der Insel.

Postkarte und einen regionalen Blaubeerschnaps für später gekauft, drehte ich nun noch eine kleine Runde um die Insel und stieg anschließend wieder auf ein Pletna. Unbedingt vorher fragen, in welche Richtung es geht, denn die Boote fahren in nahezu alle Ecken des Sees. Nicht, dass man später am anderen Ende wieder herauskommt. :-)

Rund eineinhalb Stunden hatte ich mich hier aufgehalten und den Ausflug sehr genossen. Blejski Otok bietet nicht sonderlich viel, ist aber dennoch einen Besuch wert, auch wenn es mit insgesamt 29 € pro Person nicht billig ist. Auf der Insel gibt es natürlich auch ein Restaurant und Sitzgelegenheiten, so dass man hier auf jeden Fall ein paar Stunden aushalten kann.

Da die Gruppe Japaner heute Nachmittag eine Sonderfahrt hatte und demzufolge auch von einer inoffiziellen Stelle aus gestartet war, hatte ich nun von der offiziellen Anlegestelle einen etwas längeren Rückweg, was mir aber nichts ausmachte. Trotzdem legte ich einen Zahn zu, denn es war ein kurzer aber kräftiger Regenschauer gemeldet. Kaum am Campingplatz angekommen, war es soweit. Was für ein Timing!

Lange dauert es nicht an, gerade mal eine halbe Stunde. In dieser Zeit berichtete ich von meinem kleinen Ausflug, wenig später drehten wir eine Gassi-Runde mit den Hunden. Benita hatte eine neue Freundin gefunden – auf zwei Beinen. Unser Nachbarsmädchen hatte sich schockverliebt und war nun offizielle Streichlerin für die nächsten Tage. Benita hat es genossen (weil sie sonst ja auch nie gestreichelt wird).

Am Abend noch gemütlich gegrillt, ließen wir diesen ereignisreichen Tag ruhig ausklingen. Die Temperaturen waren so angenehm warm, dass wir bis kurz vor Mitternacht draußen saßen und über Gott und die Welt philosophierten.


Tag 3: Rundweg um den Bleder See

Der heutige Tag startete ganz gemütlich mit Ausschlafen, Frühstück und einer Gassi-Runde über den Campingplatz. Die Temperaturen kletterten schon am späten Vormittag auf über 30 Grad. Keine Chance, einen etwas längeren Ausflug mit den Vierbeinern zu unternehmen. Sie hechelten ja jetzt schon um die Wette.

Während Anton es sich also mit den beiden vor dem Camper gemütlich machte, packte ich gegen die Mittagszeit meinen Rucksack und machte mich auf den Weg zur Vintgar Klamm. Diese hatte ich schon während unseres April-Aufenthalts im Auge. Doch vom damaligen Campingplatz Šobec war es mir mit dem Rad zu weit und zu umständlich. Außerdem brauchte ich für diesen Aufenthalt ja auch noch ein paar Ziele.

Rund fünf Kilometer sind es von hier aus entlang zumeist schöner Radwege. Nur ein kurzes Stück muss die Hauptstraße genutzt werden. Während der Fahrt genießt man immer wieder weitreichende Ausblicke über die slowenische Landschaft mit seinen zahlreichen Apfelbäumen.

An der Vintgar-Klamm angekommen, stellte ich mein Fahrrad auf den eigens dafür vorgesehenen Rad-Parkplatz ab. Viel war hier los. Ich quetschte mein Rad gerade noch so in eine mehr oder wenige freie Lücke. Auch der PKW-Parkplatz war brechend voll. Den Eingang zur Klamm fand ich anfangs dennoch nicht. Ja, wo ist er denn? Einmal kurz nachgefragt, hatte ich ihn in der völlig falschen Richtung gesucht.

Es ist ja nicht so, dass ich nicht im Vorfeld schon groß getönt hätte, dass man die Tickets für die Klamm ganz bequem vorab online bestellen und sich ein Zeitfenster dafür aussuchen kann, um vor Ort nicht ewig warten zu müssen. Denn der Zutritt ist auf eine bestimmte Besucherzahl limitiert, so dass die Klamm nicht überlaufen wird und jeder einzelne Gast seinen Aufenthalt in vollen Zügen genießen kann. Was ja auch Sinn macht.

Noch gestern Vormittag hatte ich in den Zeitplan geguckt und da waren noch alle Slots frei … Blöd nur, wenn man sich darauf verlässt bzw. davon ausgeht, dass die Klamm niemanden interessiert. Jetzt standen Massen an! Ein Blick ins Handy: Nächster buchbarer Slot in eineinhalb Stunden. Na klasse. Das hatte ich ja gut gemacht.

Eine kalte Cola geholt und kurz überlegt, was tun, entschied ich mich, den Besuch auf morgen zu vertagen. War zwar doof, die Wartezeit aber einfach zu lang, zumal es hier keine Schattenplätze mehr gab und die Sonne bei 35 Grad herunter brannte. Also wieder zurück.

Anton hatte ich schon 'vorgewarnt', dass ich etwas früher als geplant zurückkehre, allerdings nur auf einen kurzen Sprung, denn natürlich hatte ich bereits Plan B in der Tasche: Einmal um den Bleder See. Diese kleine Wanderung von rund 6 Kilometern war eigentlich für morgen geplant. Nur zu gerne hätte ich Benita mitgenommen. Aber es war einfach nach wie vor zu heiß; diese Strecke hätte sie nicht bewältigen können.

Und so ging es jetzt also entgegen dem Uhrzeigersinn einmal rund herum. Über den mir bereits bekannten hübschen Holzsteg führte mich die Wanderung in den kommenden gut eineinhalb Stunden an wunderschönen Aussichtspunkten vorbei. Die Kamera wurde vom vielen Fotografieren heiß, es gab aber auch einfach zu viele tolle Motive.

Ob üppig bewachsene bunte Sträucher, glasklares Wasser, die Burg von Bled im Hintergrund oder herrschaftliche Villen, die sich hier rund um den See befinden. Alle paar Meter gab es Neues zu entdecken. In Bled selbst war ich ja bereits im April unterwegs, aber natürlich ließ ich es mir nicht nehmen, noch einmal zum 'Heart of Bled' zu spazieren. Dieser Instagram-Hotspot war heute kaum besucht, generell hielten sich die Leute hier in Grenzen.

An den Stränden und den Bädern war natürlich viel los. Die meisten sprangen ins kühle Nass, paddelten auf ihren SUPs oder brutzelten in der Sonne. Mir wäre das ja zu langweilig. Da gehe ich lieber auf Entdeckungstour. Aber jedem das Seine.

Glücklich und zufrieden und mit einem breiten Grinsen im Gesicht kehrte ich am späten Nachmittag wieder zurück. Was für ein wunderschöner Spaziergang das doch war. Diese Tour kann ich wirklich jedem nur ans Herz legen. Natürlich kann man die Strecke auch mit dem Fahrrad zurücklegen, aber die Fußgänger sind in der Mehrzahl und so müssen die Radfahrer permanent ausweichen. Zu Fuß ist es in meinen Augen deutlich gemütlicher und man sieht auch viel mehr.

Am Kiosk vor dem Campingplatz nahm ich uns noch eine echte Bleder Cremeschnitte mit. Wenn man schon mal hier ist, sollte man das Traditions-Dessert doch auf jeden Fall mal probiert haben?! Beim Bezahlen verschlug es mir fast die Sprache. 6,90 € pro Stück. Puh! Tatsächlich stammten sie von der Hotelgruppe Sava und waren auch noch richtig hübsch einzeln in kleinen Kartons verpackt. Also in jedem Falle Original. Die müssen wir jetzt aber wirklich genießen.

Und das taten wir dann auch. Was für ein Brummer! Ein Stück reicht dann auch schon. Aber lecker war sie. Das muss man sagen.

Später nutzten wir wieder die schöne Abendstimmung und spazierten zum See. Inzwischen waren alle Badegäste weg und die Hunde konnten sich etwas abfrischen. Genau das finden wir in Slowenien so toll: Hunde sind hier überall gern gesehene Gäste und dürfen an vielen Stellen ins Wasser. Natürlich nicht direkt an den ausgewiesenen Badestränden (wenn belegt). Aber überall sonst, wo auch nur der kleinste Weg hinein führt. Das stört niemanden. Hier am Campingplatz Bled sammelten sich die Hundebesitzer direkt angrenzend zur Liegewiese unterhalb hoher Schatten spendender Bäume. Die Hunde waren friedlich, die Leute auch. Es war ein tolles Miteinander – und niemand hat gemeckert. Bei uns in der Heimat (südliches Bayern) ist es nahezu unmöglich, entspannt mit Hund an den See zu gehen.

Auch heute blieben wir wieder lange draußen sitzen. Auch wenn es uns tagsüber schon zu heiß war – für den Abend waren es genau die richtige Temperaturen. Wann kann man bei uns schon mal bis Mitternacht draußen sitzen?


Tag 4: Besuch der Vintgar-Klamm & Rundwanderweg

Jeden Tag ein Grad mehr. Obwohl wir am frühen Abend das Wohnmobil dank Klimaanlage heruntergekühlt hatten, heizte es sich über Nacht auch schon wieder auf und morgens standen wir schweißgebadet auf. Das war wohl der echte Sommer!

Gegen 11 Uhr drehten wir mit den Hunden die erste Gassi-Runde. Zunächst eine Weile entlang des Bleder Sees spaziert, bogen wir nach einiger Zeit ab in den schattigen Wald, um zumindest ein paar Meter mehr mit den Hunden laufen zu können. Die beiden taten mir leid. Für sie war es nicht gerade der optimale Urlaub. Ausgiebige Wanderungen waren bei der Hitze einfach nicht möglich. Die Hunde störte das vermutlich gar nicht so sehr. Sie sind gerne am Platz und beobachten auch einfach nur das Drumherum oder schlafen. Mich plagte dennoch das schlechte Gewissen. Aber Frauchen macht sich ohnehin ständig viel zu viele (unnötige) Gedanken.

Nun stand erst einmal Van-Putz auf dem Plan. Abwaschen, etwas aufräumen und all das. Gehört bei einem Campingurlaub eben einfach dazu und wenn es sich in Grenzen hält, macht mir das auch nichts aus. Zeit hatte ich auch, denn mein Ausflug für heute startete erst etwas später. Anton ist dagegen für alles andere zuständig – Wasser auffüllen und das ein oder andere für das Abendessen einkaufen. Jeder hat seine Aufgaben. :-)

Gegen 13.30 Uhr packte ich wieder meinen Rucksack und machte mich mit dem Fahrrad erneut auf den Weg zur Vintgar Klamm. Noch gestern Abend hatte ich mir das Ticket online für den Slot 14.10 Uhr bis 14.30 Uhr gebucht. Man lernt ja dazu. Der Preis war mit 10 € (Stand: Juli 2024) verhältnismäßig günstig, wenn man bedenkt, was ich bisher schon hier in Slowenien für Sightseeing ausgegeben habe.

Gleich zu Beginn bekommt jeder einen Helm. Aus Sicherheitsgründen. Kann ja immer mal ein Stein(chen) herunterfallen. Und dann ging es auch schon los. Durchlaufen darf man auf eigene Faust und ohne zeitliche Begrenzung. Aber Vorsicht: Die Klamm darf nur in eine Richtung begangen werden. Umdrehen ist verboten. Seit wann? Seit Corona! Früher konnte man den rund 1,6 Kilometer langen Weg hin und zurück laufen. Jetzt ist es ein Rundweg mit Teilstücken außerhalb der Klamm und einer Gesamtlänge von knapp 6 Kilometern. Das sollte man bei einem Besuch auf jeden Fall mit einplanen!

Die Vintgar Klamm liegt in unmittelbarer Nähe von Gorje zwischen majestätischen senkrecht aufragenden Bergwänden. Geformt wurde sie vom Radovna-Fluss, den man auch schon außerhalb der Klamm bewundern kann.

Anfangs noch auf einem eher einfachen Spazierweg unterwegs, verengt sich nach kurzer Zeit das Flussbett der Radovna und man wird über Holzstege und -brücken rund drei Meter über der Wasserlinie geführt. Was für ein unglaublich faszinierendes türkisblaues Wasser!

Der Weg durch die Klamm wechselt sich ab mit tosenden Wassermassen an den Stromschnellen, Gumpen, in denen das Wasser nahezu steht und man bis auf den Grund blicken, so manches Mal sogar Fische erkennen kann. Dann wieder hat man von einer der Brücken direkten Blick auf den rauschenden Fluss. Eine unglaubliche Natur. Ich war ganz begeistert, stand so manches Mal einfach nur da und ließ alles auf mich wirken. Trotz der vielen Besucher verteilte sich alles sehr gut und man hatte manche Ecken ganz für sich allein. Es gab kein Schieben, kein Gehetze und kein störendes Gequatsche. Traumhaft!

Gegen Ende der Klamm wird der Fluss Radovna aufgestaut und das Tal insgesamt breiter. Der Weg ist nun wieder einfacher und weniger spektakulär. Schön anzusehen ist es aber dennoch. An einem Gasthaus endet der Weg durch die Klamm schließlich, einige Schritte dahinter findet man mit dem 13 Meter hohen Wasserfall Sum noch einen schönen Abschluss dieser grandiosen Tour (wobei mich persönlich dieser Wasserfall eher weniger begeistert hat).

Was für eine fantastische Klamm! Der Weg hier durch hat sich wirklich mehr als gelohnt. Man taucht ein in eine vollkommen andere Welt. Schnell ist alles um einen herum vergessen. Man hat nur noch Augen für diese grandiose Natur und die gefühlt drei Millionen verschiedenen Grüntöne.

Das Restaurant am Ende des Wegs mit dem Souvenirladen empfand ich daher mehr als störend. Man wird abrupt aus dieser ruhigen Welt gerissen und steht prompt inmitten plappernder Touristen. Aber so ist das nun mal.

Vorbei war dieser Ausflug aber noch lange nicht, denn jetzt musste ich ja wieder zurück zum Ausgangspunkt an der Vintgar Klamm. Dafür gibt es mehrere Möglichkeiten, zwei Rundwege werden auf einer Wandertafel näher dargestellt. Ich gebe zu, dass ich daraus nicht ganz schlau wurde (einige andere auch nicht) und daher einfach mal dem Wegweiser Richtung Vintgar Gorge folgte.

Nebenbei Google Maps geöffnet, entfernte ich mich meinem Ziel allerdings immer mehr als dass ich ihm entgegen ging. Hm. Blöd. Und jetzt? Google wollte mich durch die Klamm zurück leiten. Haha. Sehr lustig.

Kurzzeitig darüber nachgedacht, die Dienste des Vintgar Gorge Shuttle-Busses in Anspruch zu nehmen, der hier an der Natour Bar stand (empfehlenswert für Familien mit kleinen Kindern oder für ältere Leute, die nicht mehr so weit wandern möchten), verwarf ich den Gedanken schnell wieder. Nein! Ich wollte wandern und plötzlich gab mir Google Maps auch eine plausible Alternativstrecke. Geht doch!

Über sonnenreiche Felder, durch den Ort Blejska Dobrava hindurch und abgebogen in den Wald streifte ich während der rund fünf Kilometer kleine Kapellen, schöne Aussichtspunkte und die ein oder andere Infotafel. Der Weg Blejska Dobrava war schattig und schön angelegt, die wenigen Höhenmeter gut zu überwinden. Eine Stunde später erreichte ich wieder den Parkplatz. Durchgeschwitzt, aber happy über diesen so gelungen Tag. Absolute Ausflugsempfehlung!

Zwanzig Minuten später war ich wieder am Campingplatz. Erst einmal Pause. In der Klamm selbst waren die Temperaturen angenehm kühl. Auf dem Weg zurück allerdings kam ich ganz schön ins Schwitzen. Benita hatte Besuch von ihrer Freundin und ich machte es mir mit Kaffee und Gebäck bequem und erzählte von meinen Eindrücken.

Am Abend spazierten wir mit den Hunden ein letztes Mal an den Bleder See. Morgen setzten wir unsere Reise fort. Daran wollte ich noch gar nicht denken. Die letzten Tage hier waren traumhaft schön und eigentlich hätten wir durchaus noch ein paar Tage länger ausgehalten. Aber andererseits war jetzt auch wieder Platz für was Neues. In dieser Region hatte ich nun alles gesehen. Und ich freute mich auf Ljubiljana.

Eine ganze Weile entlang der Uferpromenade spaziert und eine kurze Pause an einer der zahlreichen Bänke eingelegt, drehten wir schließlich wieder um und liefen noch ein wenig über den Platz. Es sah noch großem Aufbruch aus. Fast jeder zweite packte zusammen.

Zum Abendessen grillte Anton uns leckere Baguette-Burger. Eine Eigenkreation, die sich anfänglich mangels passender Brötchen eigenartig anhörte, am Ende jedoch so gut geschmeckt hatte, dass wir sie zu Hause gleich noch einmal auftischten. Lecker!

Mit Wein, Chips und guter Laune verfolgten wir schließlich noch das Halbfinale der Spanier gegen Frankreich. Die Enttäuschung war groß, als 'meine' Franzosen ausschieden. So ein Mist aber auch. Aber was soll's. Ist ja nur Fußball.


Tag 5: Weiterfahrt nach Ljubiljana

Die letzten Stunden hier am Bleder See hatte ich mir eigentlich anders vorgestellt. Nachts schon das ein oder andere Mal mit Bauchkrämpfen aufgewacht, konnte ich mich am Morgen kaum mehr auf den Beinen halten. Ein heftiger Magen-Darm-Virus hatte mich erwischt. So schnell kann's gehen. Was für ein Mist.

Ich fühlte mich so schwach, dass ich Anton nur mäßig beim Auf- und Einräumen helfen konnte. Auch die Morgenrunde mit den Hunden schaffte ich nicht, was mir besonders schwer fiel, da diese Zeit für mich immer sehr wichtig ist. Tatsächlich war ich froh, als wir uns gegen 11 Uhr 'endlich' auf den Weg nach Ljubiljana machten. Auf Wiedersehen, Bled. Es war wunderschön hier und vielleicht kommen wir irgendwann wieder.

Die knapp einstündige Fahrt verschlief ich größtenteils und wurde erst wieder wach, als wir in die Einfahrt des Ljubiljana Resort Hotel & Camp abbogen. Auf diesen Platz war ich besonders gespannt, da die Bewertungen ziemlich auseinander gingen. Die einen fanden ihn toll, die anderen schrecklich. Mal sehen, welches Fazit wir nach diesen zwei Nächten ziehen würden.

Anton checkte uns ein und kam schon gleich begeistert zurück. Er wurde freundlich und fröhlich empfangen. Tatsächlich ist dieser erste Eindruck für ihn mit am wichtigsten für das Für und Wider eines Campingplatzes.

Während das Hotel nur 3 Sterne hat, ist der Campingplatz selbst mit 4 Sternen ausgezeichnet. Wir buchten einen A-Platz, der ausschließlich für Wohnmobile vorgesehen ist und bekamen die Nummer 204. Auf der anderen Seite befinden sich die Stellplätze für Wohnwägen und Zelte. Uns gefiel es hier. Der Stellplatz war ausreichend groß, es gibt ein Restaurant mit Bar, auch ein Grillplatz ist vorhanden und wer möchte, kann als Campinggast etwas vergünstigt das direkt angeschlossene Schwimmbad nutzen.

Die Lage hat uns gut gefallen. Der in vielen Bewertungen erwähnte Zug war nur tagsüber zu hören und das auch nur ganz leise. Ansonsten war es unglaublich ruhig. Nur wenige hundert Meter entfernt befindet sich der Fluss Sava. Hier kann man entlang spazieren oder Rad fahren. Auch Baden ist möglich. Das Hauptkriterium für uns war jedoch die Nähe zur Stadt. Gerade mal fünf Kilometer sind es von hier direkt ins Zentrum. Etwa 150 Meter vom Platz entfernt befindet sich eine Bushaltestelle, an der nahezu alle zehn bis fünfzehn Minuten in Bus abfährt. Preis: 1,30 € pro Strecke. Günstiger geht's nicht. Wer den Weg lieber zu Fuß oder per Rad zurücklegt, folgt einfach nur schnurgerade dieser Hauptstraße.

Für heute war an eine Stadtbesichtigung allerdings nicht zu denken. Ich war froh, als wir mit dem Camper endlich gerade standen und verabschiedete mich dann auch schon gleich wieder ins Bett.

Gegen 17 Uhr kroch ich dann doch mal aus den Federn, zumal es im Wohnmobil unangenehm heiß wurde. Außerdem wollte ich wenigstens beim Abend-Gassi mit dabei sein und so liefen wir in Richtung Sava. Der Weg dorthin ist etwas speziell. Über den Parkplatz hinweg und an Müllhalden und Gerümpel vorbei stellte ich schnell fest, dass ich gar nicht so viel verpasst hatte. Die Gegend rund um den Campingplatz ist nicht besonders attraktiv. Etwas weiter hinten beginnt ein Wohnviertel, das ganz nett anzusehen ist, aber eben auch kein Highlight.

Am Fluss angekommen, liefen wir eine ganze Weile hier entlang und ich merkte, dass mir die Bewegung gut tat. Die Hunde kühlten sich im Fluss ab, Mia kletterte über die vielen Steine und der Blick auf die Wohnblöcke gegenüber ließ uns kurzzeitig in die 70er Jahre abschweifen. Ein wenig scheint die Zeit hier stehen geblieben zu sein.

Zurück nahmen wir den Weg, den uns der Rezeptionist empfohlen hatte. Einfach durch das Privatgrundstück hindurch. Das passt schon. Aha! So ganz recht war mir das ja nicht, aber tatsächlich scheint das hier so geregelt zu sein, denn ein Mini-Trampelpfad führt hier entlang.

Auf ein Abendessen verzichtete ich, gefühlt hatte ich heute fünf Liter Wasser getrunken und sechs verloren. Mir ging es wieder zunehmend schlechter, so dass ich mich frühzeitig verabschiedete. Hoffentlich wird es morgen besser.


Tag 6: Stadtrundgang durch Ljubiljana

Ans Bäume ausreißen war zwar noch nicht zu denken, doch ging es mir heute schon wieder deutlich besser. Somit stand meinem Ausflug nach Ljubiljana nichts im Wege.

Bevor ich mich allerdings auf den Weg machte, ging es gemeinsam mit Anton und den Hunden erst einmal zum Fluss Sava. Heute drehten wir eine etwas längere Runde, denn momentan waren die Temperaturen noch einigermaßen erträglich und der Weg schattig. Bei blauem Himmel sah die Umgebung gleich ganz anders und viel schöner aus. Die Bewölkung von gestern Abend hatte es etwas trist erscheinen lassen.

An der Rezeption fotografierte ich mir die Busfahrpläne ab. So musste ich nicht lange im Internet suchen. Kaum durch die Tür, kam eine junge Angestellte freudestrahlend auf uns zu. Nicht wegen uns – die Hunde hatten es ihr angetan. Wir unterhielten uns eine Weile mit ihr. Sie war so unglaublich tierlieb; da geht mir immer das Herz auf.

Wieder zurück, packte ich meinen Rucksack und machte mich schließlich gegen 11 Uhr auf den Weg zur Bushaltestelle. Ein gemeinsamer Ausflug war mit den Hunden ja leider nicht möglich. Zum einen bekommt Mia Panik in Städten, zum anderen waren es inzwischen auch schon wieder rund 30 Grad. No way. Mir taten die Hunde leid, die ich wenig später in der Stadt sah, wie sie von ihren Besitzern hinter sich hergezogen wurden, mit weit heraushängenden Zungen und völlig fertig. So etwas muss man den Vierbeinern doch nicht antun.

Anton hatte bei diesen Temperaturen ebenfalls keinen großen Auftrieb und blieb lieber mit den Hunden am Platz. Wir hätten uns sonst aufteilen können wie letztes Jahr in Florenz. Aber ihm war doch lieber nach süßem Nichtstun.

Und dann fuhr mir der Bus doch direkt vor der Nase davon. Mist! Aber nicht so schlimm. Der nächste kam zehn Minuten später. Drei Linien (6, 8 und 11) führen von der Haltestelle Jeznica ins Stadtzentrum von Ljubiljana. 'Die Bezahlung erfolgt ganz einfach direkt beim Fahrer mit Kreditkarte' meinte noch die junge Dame an der Rezeption. So einfach war es dann doch nicht, denn das System wollte meine Karte nicht. Nach drei Versuchen winkte mich der Fahrer durch. 1,30 € gespart. Mir war es ein wenig unangenehm, aber was sollte ich machen? Bargeld wollten sie ja auch nicht.

Nach rund 20 Minuten den Bus an der Haltestelle Konzorcij verlassen, hatte mich Ljubiljana auch schon. Drei Sekunden hier und schon begeistert. Dieser Boden! Whow! Die Hauptstraße Slovenska Cesta putzt sich im Zentrum so richtig heraus und führt auf direktem Wege zu zahlreichen Sehenswürdigkeiten der Stadt. Diese sind erfreulicherweise sehr kompakt angeordnet, so dass man nicht allzu weit gehen muss, sondern nahezu an jeder Ecke etwas Neues entdeckt.

Den Stadtplan nahm ich heute ausnahmsweise etwas häufiger zur Hand als üblich, da ich mich im Vorfeld ehrlicherweise nicht sonderlich informiert hatte.

Über den Park Zvezda spazierte ich auf den Kongressplatz, der sehr großzügig gestaltet ist und auf dessen einen Seite man die Kirche der Heiligen Dreifaltigkeit findet und auf der anderen Seite die Slowenische Philharmonie, über welcher sich wiederum das Ljubiljana Castle erhebt. Rundherum ein fantastisches Gebäude nach dem anderen, wie z. B. die Universität mit kleinem Brunnen.

Über die Vegova Ulica bog ich ab in die Rimska Cesta und entdeckte auf der gegenüberliegenden Seite ein eher unscheinbares Tor, das auf den Innenhof der Kirche Unserer Lieben Frau führte. Skulpturen und Säulen waren zu sehen, über eine Treppe erreichte ich den Park Krizanke, wo einige Bilder der Straßenkünstler ausgestellt waren.

Die National- und Universitätsbibliothek nahm ich zunächst als eher heruntergekommenes Gebäude wahr. Bei näherem Hinsehen war jedoch zu erkennen, dass das markante Äußere durchaus so gewollt ist. Diese charakteristische Fassade ist eine Kombination aus Ziegeln und verschiedenen Steinblöcken und demzufolge für das Auge irgendwie 'anders' als Häuser in unseren Gedanken eigentlich zu sein haben. Sehr interessant. Mal was anderes.

Unglaublich schön ist es entlang der Breg. Pastellfarbene Häuser, in denen Bars und Restaurants untergebracht sind. Direkt gegenüber die bunte Häuserzeile der Gallusovo Nabrezje und dazwischen die grün schimmernde Ljubiljanica, ein insgesamt 85 Kilometer langer Fluss, der jedoch mehrere Namen trägt und vorgenannten lediglich über 41 Kilometer.

Während meines Spaziergangs hier war kaum etwas los. Gut, die Temperaturen hatten sich auch schon wieder auf rund 35 Grad hochgeschraubt. Kein Wunder also. Ich genoss die Stille um mich herum und bewunderte die vielen schönen Häuser, die allesamt frisch restauriert wirkten und von denen ganz stolz die slowenische Flagge wehte.

Über den Novi Trg Platz mit Brunnen und die Steinstufen entlang erreichte ich die Schusterbrücke, von der aus man einen schönen Blick auf den Fluss erhaschen kann. Ich überquerte sie und bog kurze Zeit später rechts ab, flanierte über die Einkaufsstraße Stari Trg. Auch hier findet man zahlreiche Restaurants, aber auch hochpreisige Boutiquen und Eiscafés. Der Preis pro Kugel war nirgends ausgeschrieben. Vielleicht auch besser so.

Auch der Platz um den Herkulesbrunnen Ecke Gornji Trg ließ mich wieder um einige Jahrhunderte zurückversetzen. Ein Haus schöner als das andere. Und alles so gepflegt. Auf den Straßen war kein Müll zu sehen. Nicht einmal ein Kaugummi. Toll.

Bevor ich mich von hier aus auf den Weg zur Laibacher Burg machte, kehrte ich noch in der Bar Ferdinand direkt an der Ecke Gornji Trg/Ulica na Grad ein. Die Sonne hatte mich ausgebrannt, ich war durstig, und so gab es jetzt erst einmal eine Erfrischung. Das tat gut! Gleich gegenüber befindet sich die Kirche Cerkev Sv. Florjana, die ich mir allerdings nicht näher ansah. Etwas nach englischer Kleinstadt wirkte der weitere Verlauf der Gornji Trg. Also wenn ich es nicht besser wüsste …

So, jetzt aber erst einmal den Berg hoch. Zur Burg führen gleich mehrere Wege, ich wählte den etwas längeren ohne Treppen, dafür schattig. Was bei den heutigen Temperaturen aber eigentlich auch schon egal war. Zehn Minuten später war ich angekommen und konnte die ersten Ausblicke über die Stadt genießen.

Schon von außen wirkte die Burg sehr einladend. Klar, dass ich sie mir auch von innen ansehen wollte. Selbstverständlich war das wieder mit Kosten verbunden und so zahlte ich die (für Slowenien fast schon obligaten) 12 € (Stand: Juli 2024). Wer sich nur im Schlosshof umsehen möchte, muss keinen Eintritt bezahlen. Mein Ticket enthielt die Ausstellung 'Slowenische Geschichte', eine Fotoausstellung sowie den Besuch des Aussichtsturms nebst virtueller Burg.

Ursprünglich handelte es sich beim Ljubiljana Castle um eine Wehranlage aus dem frühen 12. Jahrhundert, erst im 15. Jahrhundert entstand der heutige Grundriss. Die Gebäude stammen aus dem 16. und 17. Jahrhundert. Bis zum frühen 19. Jahrhundert wurde sie zur Verteidigung genutzt. Heute gehört sie zu den wichtigsten Sehenswürdigkeiten des Landes.

Gleich zu Beginn sah ich mir die Fotoausstellung an, die wirklich atemberaubende Fotografien aus Slowenien zeigte. Das Highlight für mich war in jedem Falle der Ausblick vom Aussichtsturm. Ich liebe es ja, Städte von oben zu betrachten. Schnell war zu erkennen, wie überschaubar der historische Teil der Stadt ist und wie modern und weitläufig der Rest Ljubiljanas. Dazwischen immer wieder Grünanlagen und viel Natur.

Im Schlosshof angekommen, spazierte ich ein wenig umher, holte mir in der Burg-Bar etwas zu trinken und legte eine kleine Pause ein.

Ein Besuch in der Kapelle, deren Eingang ziemlich abseits liegt und sicherlich nicht von jedem gefunden wird, weiter durch das Museum der Geschichte Sloweniens, erreichte ich eine imposante Drachenfigur aus Metall. Sie ist neben der Burg das Wahrzeichen im Stadtwappen. Direkt dahinter entdeckte ich die Standseilbahn, mit der man ebenfalls zur Burg und wieder retour kommt. Ich entschied mich beim Rückweg wieder fürs Laufen, schlug dieses Mal einen anderen Weg ein und erreichte nach rund zehn Minuten den Platz Krekov trg. Das Känguru aus Stein mit seinem Wasserbecken ist nicht nur ein Blickfang, sondern bietet auch noch kostenloses Trinkwasser an.

Das gibt es hier in der Stadt übrigens reichlich. Wer sich also eine Flasche mitnimmt, kann diese bedenkenlos an vielen Stellen auffüllen.

Der Vodnikov Trg ist einer der größten Plätze der Stadt und wird in erster Linie für den Außenverkauf des Zentralmarktes genutzt. Jetzt um kurz vor 14 Uhr war natürlich nicht mehr ganz so viel los und viele Verkäufer hatten schon zusammengepackt. Ich spazierte dennoch durch die verbliebenen Stände, betrachtete das üppige und bunte Gemüse/Obst sowie die klassischen Braucht-Niemand-Stände mit Taschen und allerlei Krimskrams.

Gekauft hatte ich mir nichts, stattdessen ging es jetzt erst einmal zur Drachenbrücke Zmajski Most an der Kopitarjeva Ulica. Diese Drachenfiguren sind Ljubljanas bekanntestes Stadtsymbol. Und es heißt: Erst, wenn man sich mit einem von ihnen fotografieren lässt, hat man die Stadt wirklich besucht. Hm. Gilt das auch, wenn ich 'nur' den Drachen fotografiere? Ein Selfie sah irgendwie dämlich aus, so hoch wie der Drachen über mir stand. Und prompt hatte ich wieder so ein Glücksgefühl. Wie oft hatte ich diese Drachen schon in Reportagen oder Büchern gesehen und wie lange schon wollte ich einmal hierher. Jetzt war es endlich soweit.

Auf dem Weg zurück holte ich mir an einem der Stände bei Juicy Joy ein Mango-Erfrischungsgetränk, setzte mich auf eine Bank und sah einfach nur mal dem Treiben der Leute zu. Hier war schon deutlich mehr los als in den anderen Teilen des historischen Zentrums.

Neben dem Marktgebäude, das Alt und Neu wunderbar miteinander kombiniert und in welchem das ein oder andere Restaurant mit Bar untergebracht ist, erhebt sich die Fischerbrücke Mesarski Most – die Brücke der Liebe. Unzählige Liebesschlösser sind hier angebracht, für neue scheint schon bald kein Platz mehr zu sein, manche übertreiben es allerdings auch etwas mit riesigen Plaketten.

Die erst 2010 erbaute Brücke verbindet die Markthallen und die Uferstraße Petkovskovo nabrezje an genau der Stelle, an der bereits vor 100 Jahren der Bau einer Brücke vorgesehen war. Da sie in der Mitte einstiger Fleischerbuden auf dem Marktplatz gesetzt wurde, erzählen die Skulpturen drum herum auf ihre ganz eigene Art und Weise von deren Vergangenheit. Niedlich sind die spitzbübischen Miniaturen auf dem Brückengeländer in Form eines Fischkopfs oder Fabelwesen. Skurril dagegen die Prometheus-Statue. Sicherlich eine Brücke der besonderen Art, die unbedingt sehenswert ist. Hier stehen auch die Damen und Herren verschiedener Flussschiff-Gesellschaften, um die rund ein- bis eineinhalb-stündigen Rundfahrten auf der Ljubljanica an den Mann zu bringen.

Dieses Mal hatte ich leider keine Zeit für eine Flussfahrt. Sollte ich jedoch irgendwann wieder kommen, werde ich diese auf jeden Fall in Betracht ziehen, denn vom Wasser aus sieht man die Stadt sicherlich noch einmal mit ganz anderen Augen.

Über den Vodnikov trg ging es nun für mich die Ciril Metodov entlang, denn hier steht der beeindruckende Bau des barocken Doms St. Nikolaus, entstanden 1701 in Form eines Kreuzes mit Seitenkapellen. Allein das Haupttor mit der Darstellung der Geschichte Sloweniens ist schon sehenswert, entstand jedoch erst rund 200 Jahre später.

Dieses Mal begnügte ich mich mit der Außenansicht. Zwar wurden nur 3 € Eintritt (Stand: Juli 2024) verlangt, aber irgendwie hatte ich keine Lust auf 'schon wieder zahlen' und spazierte die von Restaurants und Bars gesäumte Straße entlang. Nahezu jeder Platz war besetzt, die Leute verdrückten typisch slowenische Küche. Deftig und fettig. Und das bei den Temperaturen. Puh, das wäre mir jetzt echt zu viel.

Super fand ich den Wassernebel, der in den Außenbereichen der Restaurants immer wieder für etwas Erfrischung sorgte. Da ging ich doch glatt ein bisschen langsamer daran vorbei …

Mit einem kurzen Abstecher in den riesigen Souvenirladen Zakadi bog ich ab in Richtung Tromostovje, auch Triple Bridge genannt. Dieser Komplex aus drei Brücken ist eines der bekanntesten Wahrzeichen der Stadt und wurde 2021 als einzigartige architektonische Besonderheit sogar in die UNESCO-Welterbeliste aufgenommen. Schon viele Mal ein Foto 'von oben' gesehen wirkten die Brücken frontal gesehen nun nicht ganz so aufregend auf mich. Allerdings konnte ich auch nirgends eine Aussichtsplattform entdecken. Egal. Schön war es trotzdem, zumal man von diesen Brücken tolle Ausblicke auf die Ljubiljanica sowie die umliegenden Gebäude hat.

Richtig gut gefallen hat mir dagegen die Franziskanerkirche, auch Mariä-Verkündigung-Kirche genannt. Sie wurde um 1660 erbaut und erhebt sich dominierend über dem Hauptplatz Prešeren, auf dem ein Denkmal des gleichnamigen Nationaldichters zu sehen ist. Das eigentliche Highlight hier war aber der künstlich erzeugte Regen dank einer Sprinkleranlage, unter der sich Groß und Klein tummelten. Bei der Hitze eine willkommene Abwechslung. Auch ich lief gerne ein paar Minuten hier hindurch. Selten so über Wasser von oben gefreut.

Es lohnt sich, auch einmal ein paar Schritte hinter die Franziskanerkirche zu laufen. Denn kaum vom Hauptplatz entfernt, trifft man hier fast niemanden mehr an. Dafür aber bieten sich Fotografen viele schöne Motive. Darunter auch zahlreiche tolle Gebäude, die mich teilweise sogar an jene in den spanischen Städten wie València oder Múrcia erinnerten.

Noch ein wenig entlang der Ljubiljanica spaziert, erreichte ich nach rund dreieinhalb Stunden wieder meinen Ausgangspunkt am Park Zvezda. Whow! Was für eine wunderschöne Stadt Ljubiljana doch ist. Ein kleines Juwel.

Natürlich gäbe es noch viel mehr zu sehen, wie z. B. den Tivoli westlich des Zentrums oder auch die weitreichende Parkanlage hinter der Burg, die sicherlich ebenfalls einen Spaziergang lohnt. Doch für heute beendete ich meinen Rundgang. So richtig fit war ich dann doch noch nicht und auch die Hitze schaffte mich.

Die richtige Bushaltestelle gefunden (Posta – schräg gegenüber der Haltestelle Konzorci, an der ich heute Morgen ausgestiegen war – keine Ahnung, warum sie unterschiedliche Namen haben) ging es nur wenige Minuten später mit der Linie 11 zurück nach Jezica/Ljubiljana Resort. Auch auf der Rückfahrt funktionierte meine Karte nicht (obwohl ich dieses Mal eine andere wählte), Bargeld wollte der Fahrer ebenfalls nicht, so dass ich erneut kostenfrei mitfuhr. Keine Ahnung, wo hier der Fehler lag.

Zurück am Platz, erzählte ich nun erst einmal von meinen Eindrücken und zeigte ein paar Fotos. Nach einer kleinen Ruhepause drehten wir noch eine Gassi-Runde mit den Hunden, bevor uns Anton am Platz eigenen Restaurant das Abendessen organisierte. Viel bekam ich nicht hinunter, tatsächlich ging es mir auch wieder zunehmend schlechter, so dass ich mich relativ frühzeitig ins Bett verabschiedete. So ein Mist! Ich war aber auch dankbar, dass es mir tagsüber gut ging und ich mir die Stadt wie geplant ansehen konnte. Da hätte ich sonst wirklich was verpasst.

Ein bisschen ärgerte ich mich trotzdem, dass ich beim Abschieds-Umtrunk mit unseren Kölner Bekannten nicht dabei sein konnte. Aber was nicht geht, geht nicht. Wichtig war jetzt ausreichend Schlaf, um hoffentlich morgen wieder fit zu sein.


Tag 7: Zum Abkühlen in die Hohen Tauern

Der viele Schlaf hatte mir ganz gut getan. Nach einem kurzen Frühstück packten wir wieder alles ins Wohnmobil und waren startklar. Zuvor ging es mit den Hunden aber noch einmal auf eine kleine Morgenrunde, außerdem mussten wir uns nun leider von Benitas Freundin verabschieden. Fast eine Woche lang genoss sie ausgiebige Streicheleinheiten und ganz viel Aufmerksamkeit und ein bisschen traurig waren wir wohl alle, dass sich unsere Wege nun trennten.

Während die Drei also weiter Richtung Süden fuhren, ging es für uns nun anders als ursprünglich geplant wieder ein Stück gen Norden. Eigentlich hatten wir zwei Nächte am Saksida Weingut im Südwesten Sloweniens gebucht. Nachdem sich die Wettervorhersagen jedoch schon Wochen vorher auf konstante 40 Grad geeinigt hatten, buchten wir noch vor Antritt der Reise um. Ein Stellplatz in der prallen Sonne; das musste nicht sein. Und nach Alkohol war mir diese Tage ohnehin nicht.

Nö. Das war schon alles ganz gut so und wir freuten uns nun tatsächlich auf zwei Tage Abkühlung in den Hohen Tauern. Die Rechnung an der Rezeption des Ljubiljana Resorts bezahlt und noch das Grauwasser entleert, ging es nun also gegen 11 Uhr wieder auf die Straßen. Auf Wiedersehen, Slowenien! Schon wieder hast Du mich begeistert und ich freue mich, dass du nun fester Bestandteil unserer Reisen in den Süden sein wirst. Denn auch Anton wurde von Sloweniens Freundlichkeit und Naturschönheit in den Bann gezogen. Puh. Gott sei Dank! Da hatte ich wohl wirklich die richtigen Ziele herausgesucht.

Der Kühlschrank war noch gut gefüllt, so dass wir auf einen Zwischenstopp im Supermarkt verzichteten und direkt unser Ziel, das HochOBEN Camp & Explore, ansteuerten. Den Platz hatte ich vor einiger Zeit in einer Zeitschrift entdeckt und sofort auf die Liste gesetzt. Wir waren sehr gespannt, was uns erwarten würde.

Von 36 Grad auf 18 Grad. Je näher wir unserem Ziel kamen, desto frischer und bewölkter wurde es. Die letzte halbe Stunde entlang einer aussichtsreichen Serpentinenstraße gefahren, erreichten wir um kurz vor 14 Uhr das hübsche Bergsteigerdorf Mallnitz auf 1.191 m. Hier scheint die Zeit stehen geblieben zu sein.

Im ersten Moment war ich vom Campingplatz etwas überrascht. Ich hatte ihn mir viel größer und lebendiger vorgestellt. Tatsächlich war es hier mucksmäuschenstill, der Platz gerade mal zu einem Viertel belegt. Spannend. Das hätte ich jetzt im Juli nicht erwartet. Anton checkte uns ein und kam gerade mal fünf Minuten später wieder. Das ging ja flott. Gebucht hatten wir einen Stellplatz der Kategorie Edelweiss mit einer Größe von 133 bis 254 qm und erhielten die Nr. 22. Whow! Der war wirklich groß, da wirkte unser Van doch glatt einsam und verlassen. Tatsächlich hätte uns die Kategorie darunter (Almrausch) mit 100 bis 132 qm auch gereicht, da die Plätze gut geschnitten sind und keine großen Bäume mittendrin stehen. Aber das weiß man vorher ja nie so genau.

Auf Tisch und Stühle verzichteten wir aufgrund des Regens erst einmal und drehten stattdessen eine kleine Runde über den Platz. An der Rezeption wurden wir gleich freudig begrüßt. Besser gesagt die Hunde, denn die staubten doch gleich mal Leckerlies ab. Das gefiel mir. Hundefreundlich sind sie. Da hat der Platz schon gewonnen bei mir.

Ach wie schön war doch der Regen! Hätte nie gedacht, dass ich mich im Urlaub mal so sehr über kühles Nass freuen würde. Aber nach diesen heißen Tagen taten die Temperaturen jetzt wirklich gut und ich fühlte mich gleich deutlich besser.

Die nächsten zwei Stunden verbrachten wir gemütlich im Van. Die Regentropfen klopften ans Fenster, es gab leckeren Kaffee, dazu unsere Lieblingsserie und ein wenig Schlaf. Herrlich entspannend.

Kurz vor 17 Uhr hörte es langsam auf und ich gab unsere Brötchenbestellung an der Rezeption ab, schoss außerdem ein paar sehr stimmungsvolle Fotos. Mit den tief hängenden Wolken sah das alles ziemlich mystisch aus. Nur wenig später verzogen sie sich und blauer Himmel kam hervor. Ach wie schön, das hatten wir heute nicht mehr erwartet. Schon wirkte alles komplett anders.

Beine vertreten. Wir sahen uns das Gelände des Campingplatzes näher an und waren ganz begeistert. 2019 eröffnet, wirkt er auch fünf Jahre später noch nigelnagelneu. Hier ist alles stimmig. Die großen Stellplätze, das moderne Waschhaus mit allem, was man sich nur vorstellen kann (auch eine große Hundedusche gibt es – so groß sind manche Menschen-Duschen nicht einmal). Ein Zeltplatz. Mobilehomes. Und die wunderschönen Chalets, die zum Teil sogar über eine Außenbadewanne verfügen. DAS wäre ja auch mal was. Preislich aber natürlich schon in einer ganz anderen Kategorie.

Von den 11 Chalets (in drei buchbaren Kategorien) war während unseres Aufenthalts nur eines vermietet. Ich denke, dass diese sich auch besser im Winter vermieten lassen, verfügen sie doch auch über einen gemütlichen Kamin und hohe Panoramafenster.

Die Aussicht von hier oben ist jedenfalls spitze. Man hat einen traumhaften Blick über Mallnitz und auf die schroffe Bergkulisse dahinter. Die selbst Anton begeistert hat. Normalerweise kann er mit Bergen nicht so viel anfangen. Die hier fand er allerdings richtig schön, weil sie so nah waren und ganz anders wirkten als die dicht bewaldeten Berge in der Heimat.

Wir besuchten den Platz eigenen Streichelzoo und während Mia die Hasen nicht aus den Augen ließ (natürlich aus ausreichender Entfernung, zusätzlich waren die Hasen in ihrem Käfig), lernte Benita eine der Ziegen näher kennen. Beide beschnüffelten sich und sahen sich ungläubig an. So recht wussten sie wohl nicht, was 'das' bitteschön für ein Tier sein soll. :-)

Unsere Mäuse waren happy. Endlich wieder auf einem großflächigen Platz mitten in der Natur. Mit ganz viel Grün. Fast keine Menschen. Nicht nur sie genossen das. Auch wir Zweibeiner empfanden diese Tatsache als sehr angenehm.

Die Speisekarte das Platz eigenen Restaurants wie auch das Ambiente gefiel uns und so wagten wir ein Abendessen mit den Hunden. Normalerweise schleppen wir sie nicht mit ins Lokal (abgesehen von kleineren Cafés mit Außenbereichen). Mia verfällt gerne in Panik, wenn es ihr zu eng und zu laut wird und Benita würde gerne herumstöbern. Doch heute war nicht viel los und so starteten wir eben mal wieder einen Versuch. Und der ist wirklich geglückt! Anfangs war die Aufregung groß, doch die legte sich schnell, zumal auch die Kellnerin unglaublich tierlieb war. Ein gelungener Abend mit einem hervorragenden Abendessen.

Diese positive Stimmung wandelte sich jäh, als wir gegen 22.30 Uhr von unseren Nachbarn über ein verheerendes Unwetter in der Heimat informiert wurden. Blieben wir in den letzten Jahren zumeist von Hagel & Co. verschont, traf es unseren Ort nun mit voller Wucht. Innerhalb von fünfzehn Minuten wurde das halbe Dorf verwüstet. Unser kleines Gartenhäuschen hatte es über den Zaun zum Nachbarn katapultiert. Meine schönen Tomaten, der Wein und alles andere Gemüse wurde dem Erdboden gleich gemacht. Ich war den Tränen nahe und wäre am liebsten sofort nach Hause.

Mit vielen Telefonaten und Abwägen der Situation beschlossen wir, erst einmal bis morgen abzuwarten. Dann wäre das Ausmaß der Schäden besser zu sehen und zu bewerten. Na mal sehen …


Tag 8: Familienausflug & Wanderung

Die gestern an der Rezeption bestellten Brötchen abgeholt, starteten wir ruhig in den Tag. Wir hatten lange geschlafen. Doch uns trieb auch nichts. Heute gab es keinen festen Plan.

Wir bekamen zahlreiche Fotos und Informationen unserer Nachbarn zum gestrigen Unwetter und hatten noch Glück im Unglück. Andere hatte es weitaus schlimmer getroffen. Bei uns hielten sich die Schäden in Grenzen, was uns letztendlich auch zu der Entscheidung führte, die Reise fortzusetzen. Aufräumen konnten wir auch in vier Tagen noch. Jetzt war es eh schon egal.

Weil unser Kühlschrank wieder gefüllt werden wollte, machte ich mich gegen die Mittagszeit auf dem Weg zum Supermarkt. Direkt am Platz gibt es leider keine Einkaufsmöglichkeit, der Billa befindet sich aber nur 750 Meter entfernt und ist somit auch mit Rad oder zu Fuß gut zu erreichen. Ich entschied mich für Letzteres, denn so konnte ich es gleich wunderbar mit einem Rundgang durch den Ort verbinden.

Das Bergsteigerdorf Mallnitz ist eine kleine Gemeinde mit gerade mal 760 Einwohnern und gilt als kleines Paradies in den Bergen. Bekannt für sein Heilklima bietet es für Naturliebhaber jede Menge Möglichkeiten. Weitläufige Almweiden, zahlreiche Wanderwege jeden Grades im nur wenige Kilometer entfernten Seebach- und Dösental oder auf die umliegenden Berge. Mit einem IC/EC-Bahnhof kann Mallnitz auch mit öffentlichen Verkehrsmitteln erreicht werden. Gerne genutzt wird außerdem die Autoschleuse Tauernbahn mit regelmäßigem Pendelverkehr durch den Scheiteltunnel der Tauernbahn von Böckstein nach Mallnitz. Wer die Tauernautobahn umgehen möchte, lädt sein Auto auf den Zug und lehnt sich gemütlich zurück.

Aufgrund meiner Heimat im südlichen Bayern kenne ich viele Dörfer, doch Mallnitz hat schon einen ganz besonderen Charme. Interessante Kirchen, romantische Hotels und längst vergessene Läden, die mich zum Schmunzeln brachten. Oder wo sonst findet man noch Kodak- und Agfa-Geschäfte? Hübsche Schnitzereien, liebevoll gestaltete Gärten und kleine Cafés. Ein Ort, der zwar eng bebaut ist, aber wo jede Ecke gut genutzt wird.

Meinen Einkauf bei Billa getätigt, ging ich vollbepackt wieder nach Hause und musste grinsen. Hier schien wirklich jeder jeden zu kennen. Überall wurde gelacht und sich unterhalten. Selbst ich wurde von allen Seiten gegrüßt. Wie nett.

Die Einkäufe verstaut, machten wir uns nun zu Viert auf den Weg durch den Ort. Wir besuchten den Mallnitzer Lindwurm und bogen anschließend ab zum Besucherzentrum Mallnitz. Dort findet man Souvenirs und Informationsbroschüren, auch ein Museum gibt es. An den kleinen Tischen im Außenbereich machten wir es uns bequem und legten eine kurze Kaffeepause ein. Ein schöner Ort zum Verweilen.

Von hier spazierten wir schließlich noch eine ganze Weile weiter, quer durch den Ort, vorbei an dekorativen Bänken und alten Häusern. Ein richtig schöner Spaziergang.

Eine knappe Stunde Pause eingelegt, machte ich mich gegen 15 Uhr erneut auf den Weg. Während Anton mit den Hunden am Camper blieb und sich dem Sport widmete, ging es für mich nun zum Stappitzer See. Diese kleine Wanderung hatte ich gestern eher durch Zufall entdeckt und war genau das richtige für die nächsten paar Stunden.

Einmal durch den Ort hindurch, ging es nun erst einmal die Ankogel Landesstraße entlang. Nicht die beste Strecke, da es hier keinen Wanderweg gibt und man gezwungen ist, auf der Straße zu laufen. Der Verkehr hielt sich allerdings in Grenzen und kurz nach der Bahnunterführung ging es dann ohnehin schon rechts ab auf einen Hügel. Besser wäre aber der auf der anderen Seite der Bahnstrecke liegende Waldweg, den ich allerdings erst auf dem Rückweg entdeckt hatte.

Querfeldein über die Wiesen, näherte ich mich immer mehr den schroffen Bergen und entdeckte zahlreiche Wasserfälle, die hier an verschiedenen Stellen hinunter stürzten. Was für ein Anblick! Zuletzt in Norwegen gesehen, in den heimischen Bergen ist mir das noch nie aufgefallen.

Und dann der Schreck: Mitten am Weg eine Schar Kühe. Und jetzt? Ich muss da durch! Vor Kühen habe ich großen Respekt und ehrlich gesagt auch ein wenig Angst. Mir schlug das Herz bis zum Hals. Es reichte ja nicht, dass sie einfach nur da standen. Jetzt kamen sie auch noch auf mich zu, im Schlepptau ihre Kälber. Was mache ich denn jetzt? Umdrehen? Tot stellen? Ich suchte den Hügel nach alternativen Wegen ab, fand aber keine. Also entschied ich mich, trotzdem einen beträchtlichen Umweg zu gehen und durch das hohe Gras zu stiefeln. Hauptsache, den Tieren nicht zu nahe kommen. Falls mich jemand beobachtet hat: Der hatte was zu lachen. Aber mein Gott; lieber Vorsicht als Nachsicht. Oder?

Die Landschaft wurde immer schöner und ich konnte mich gar nicht satt stehen daran. Gut eine Stunde unterwegs gewesen, erreichte ich die Seebachtal Alm direkt an der Hochgebirgsbahn Ankogel, die die Wanderer in zwei Etappen nach oben bringt. Die erste führt zur Mittelstation und ist der perfekte Ausgangspunkt für kurze und lange Bergtouren. Auf 2.650 Meter befindet sich die zweite Station am Elschesattel mit weitreichendem Panoramablick. Auch eine Fahrt hier hoch hätte mir gefallen, doch dafür war leider keine Zeit mehr. Heute war ich schon zu spät dran und morgen verließen wir Mallnitz schon wieder. Vielleicht beim nächsten Mal.

Jetzt ging es erst einmal noch rund fünfzehn Minuten weiter und ich erreichte den Nationalpark Hohe Tauern mit einer immer beeindruckender werdenden Landschaft. Es heißt, dieses Hochgebirgstal gleicht dem weltberühmten Yosemite Valley in Kalifornien. Da ich noch nicht dort war, kann ich es nicht beurteilen, aber ich will es einfach mal glauben.

Der Stappitzer See auf 1.273 m Höhe ist ein kleines Naturjuwel und dient zahlreichen Zugvögelarten als Raststation. Seit 1986 ist der 3,6 Hektar große und an machen Stellen 6 m tiefe See ein Naturdenkmal und gehört zum Europaschutzgebiet.

Ich spazierte über die Wiesen und kleine Pfade am See entlang, entdeckte zwei Fischer und es lag eine wundersame Stille über dem Ort. Was für ein schönes Fleckchen. Über einen kleinen Holzsteg kann man weiter ins Seebachtal wandern, vorbei am Schleierwasserfall und der Schwussnerhütte. Dafür hatte ich heute leider keine Zeit mehr. Doch die Vielzahl der Wandermöglichkeiten und die wundervolle Natur hier sind definitiv ein Grund, wieder zu kommen.

Zahlreiche Bilder gemacht, schlenderte ich noch durch den abgetrennten Bereich des Naturlehrpfads Seebachtal und machte mich einige Zeit später wieder auf den Weg. Zurück ging es die gleiche Strecke und doch wirkte die Landschaft wieder ganz anders auf mich.

An die Kühe hatte ich gar nicht mehr gedacht, als mir plötzlich in einer Kurve eine von ihnen entgegen kam und mich auch noch lautstark begrüßte. Ach Mist. Ihr seid ja immer noch da? Den Umweg von vorhin konnte ich nicht nehmen, denn zwischenzeitlich sind sie gewandert und hier gab es nur eine Engstelle. Gerade als ich ganz mutig den Entschluss fasste, an dieser schwarzen Kuh vorbei zu gehen, kamen auch schon die anderen hinterher. Also war jetzt erst einmal Rückzug und Pause angesagt. So lange, bis sie sich etwas entfernten und ich mit laut klopfendem Herzen vorbei huschte. Ach, wie habe ich das dick.

Rund zweieinhalb Stunden war ich unterwegs. Was für eine schöne Wanderung zum Abschluss unseres Aufenthalts hier in Mallnitz. Tatsächlich hatte ich gar nicht mit solch einem Highlight gerechnet.

Am Platz ein wenig erholt und von meinen tierischen Begegnungen erzählt, ging es nun zu Viert noch einmal auf einen kleinen Spaziergang. Eigentlich wollten wir auf den Aussichtspunkt Margaretenpavillon, fanden aber die Abzweigung nicht und ließen es daher sein. Tatsächlich liefen wir doch glatt daran vorbei, wie wir erst am nächsten Morgen feststellen sollten.

Aber egal. So ging es am Wald entlang und zurück durch den Ort, den wir beide bereits in unser Herz geschlossen hatten. Auch Benita fühlte sich scheinbar wohl hier, zumindest stiefelte sie an vielen Häusern direkt auf die Haustür zu und sah uns erwartungsvoll an. Ne, wir können doch jetzt nicht überall klingeln und 'hallo' sagen. Also manchmal hat unser Vierbeiner komische Ideen.

Mia machte uns ein wenig Sorgen. Ihre Pfote war verletzt, wo auch immer sie sich den Schnitt zugezogen hatte. Doch anstatt sich verarzten zu lassen, spielte sie das Leiden Christi in Perfektion und erstarrte regelrecht. Mach mal einen Verband an die Pfote. Fast ein Ding der Unmöglichkeit.

In der Zwischenzeit kümmert Anton sich ums Abendessen. Statt Restaurantbesuch, was dem 'leidenden' Hund natürlich nicht zumutbar war, holte er uns leckere Burger an den Van. Mensch, waren die gut! Alles hier ist selbst gemacht. Hier gibt es keine Fertigprodukte. Ob Saucen oder regionales Fleisch. Selbst die Pommes werden hier von Hand gemacht. Und das schmeckt man auch!

Den restlichen Abend verbrachten wir schließlich noch gemütlich vor dem Camper. Die Temperaturen waren noch angenehm warm und der Ausblick auf die Berge wollte noch genossen werden.


Tag 9: Es geht weiter nach Kärnten/Ossiacher See

Heute hieß es leider schon wieder: Abschied nehmen von den Hohen Tauern. Hier hat einfach alles gepasst. Der Platz, die Menschen, die Umgebung, das Wetter. Wir haben uns richtig wohlgefühlt und waren fast ein bisschen traurig, schon wieder weiter zu reisen.

Doch es gab keinen Grund zur Eile. Wir konnten erst ab 13 Uhr auf unseren gebuchten Stellplatz am Ossiacher See. Als Fahrzeit wurde gerade mal eine Stunde angezeigt. Also ausreichend Zeit, um den Vormittag hier noch zu genießen. Den Check-Out um 11 Uhr konnten wir problemlos um eine Stunde nach hinten schieben. Es war eh nichts los.

Leider hatte ich gestern Nachmittag unsere Brötchenbestellung vergessen und so mussten wir heute mit dem auskommen, was noch im Kühlschrank zu finden war. Man kann ja auch nicht immer an alles denken ...

Zum Aufräumen gab es dieses Mal nicht viel, da wir aufgrund des wechselhaften Wetters die letzten Tage nur wenig aufgebaut hatten. Also war jetzt noch Zeit für einen ausgiebigen Spaziergang mit den Hunden. Wir spazierten wieder in Richtung Wald, wo es ihnen gestern besonders gut gefallen hat und Mia mit ihrer Pfote einigermaßen zurecht kam. Natürlich spielten sich schon heute Morgen erneut kleine Dramen ab. Allein, wenn man sich ihrer Pfote näherte, versteinerte sich Mias Blick und man hatte den Eindruck, die Pfote würde jeden Moment abfallen.

Die Zeit verging dann doch schneller als gedacht. Anfangs noch rumgetrödelt, war es plötzlich schon kurz vor 12 Uhr. Jetzt noch bezahlen und dann los. Wieder eine Stunde in Richtung Süden. Durch die spontane Umbuchung hatte sich unsere 'Rundfahrt' in ein 'Zickzack' verwandelt.

Die Fahrt entlang der Serpentinen und dann weiter durch das Tal war bei diesem sonnigen Wetter heute natürlich besonders schön und sogar Anton kam aus dem Schwärmen gar nicht mehr heraus. Die Berge hier hatten es ihm echt angetan. Ich war ganz verwundert.

Je mehr wir an Höhe verloren und je näher wir den Kärntner Seen kamen, desto wärmer wurde es auch wieder. Über 30 Grad wurden angezeigt. Hui. Da standen uns noch einmal ein paar sehr heiße Tage bevor.

Vorbei an der Burg Landskron, ging es nun schon ein Stück am Ossiacher See entlang. Hier reiht sich ja wirklich ein Campingplatz an den anderen. Im Gegensatz zu den letzten Tagen war hier alles wieder gut besucht. Zahlreiche Radfahrer. Viele Wanderer. Und irgendwie wirkte alles ein wenig beengender. Ich war jedenfalls schon sehr gespannt auf das Terrassencamping Ossiacher See, wo wir um kurz nach 13 Uhr schließlich eintrafen.

Auf den ersten Blick war ich ehrlich gesagt wenig begeistert. Der Platz liegt direkt an der Straße. Der Eingangsbereich wirkt ziemlich touristisch. Menschenmassen. Laut. Aber hey – es ist Ferienzeit. Was habe ich erwartet? Klar, dass es an österreichischen Seen voll ist. Jetzt warten wir mal ab, was noch so kommt.

Gebucht hatten wir einen Terrassenstellplatz. Bekommen hatten wir die Nr. 92. 'Ein besonders schöner Platz' – wie uns der Herr von der Rezeption noch mitteilte.

Weil es nur an ausgewählten Stellen Frischwasser gibt, unser Wassertank jedoch leer war, füllten wir diesen während des Wegs an einer der Säulen auf. Zum Glück kam gerade niemand entgegen, denn wir blockierten gerade die komplette Straße. Ist aber auch alles echt eng hier.

Mit dem Abstellen des Campers kam dann die Ernüchterung: Vom See war kaum etwas zu sehen. Da musste man sich schon ins Auto setzen oder auf Zehenspitzen stellen. Unter einem 'Terrassenstellplatz' hatten wir uns eigentlich etwas anderes vorgestellt. Dass der Platz dann auch noch direkt an der Weggabelung lag, an der laufend Menschen und auch zahlreiche Hunde vorbei marschierten, machte es nicht besser. Von Ruhe war hier nichts zu spüren, auch unsere Hunde waren permanent in einer Hab-Acht-Stellung. Nur wenige Plätze weiter hätte es deutlich ruhigere und von der Aussicht her bessere gegeben. Doch die wurden – aus welchen Gründen auch immer – die ganzen Tage über nicht besetzt. Auch Neuankömmlinge erhielten sie nicht.

Aber was soll's. Wir wollten uns nicht ärgern, sondern das Beste daraus machen und so richteten wir uns häuslich ein. Auch da stießen wir an unsere Grenzen. Bei rund 70 qm Fläche wurde es deutlich kuscheliger als auf den bisherigen Stellplätzen. Zwar hatten wir noch eine zusätzliche Parkfläche mit dabei, doch die wurde von einem anderen Gast genutzt (was aber auch in Ordnung war, das 'Eck' war eh nicht zu gebrauchen). Und trotzdem schafften wir es, eine schöne Atmosphäre zu zaubern und fühlten uns am Ende dann doch recht wohl in unseren '4 Wänden' hier am Platz.

Obwohl es brütend heiß war, ging es nun dennoch ein paar Schritte mit den Hunden über den Platz. Die beiden waren fix und alle. Aber ein bisschen Bewegung musste einfach sein, außerdem wollten wir uns das Terrassencamping etwas näher ansehen.

Von der Straße, die mich zu Beginn etwas gestört hatte, hört man hier absolut nichts. Zum einen befinden sich dazwischen die Rezeption, das Restaurant und der Supermarkt. Zum anderen zieht sich die Anlage den Hügel hinunter bis zum See. Dort gibt es einen eigenen kleinen Strand mit Steg. Hier können die Premium-Plätze gebucht werden, die zwar nicht größer, dafür aber in 'erster' Reihe zum See liegen. Hunde sind hier nicht erlaubt. Dafür ist es hier noch wuseliger und ziemlich laut. Für Familien mit Kindern, die den ganzen Tag am See verbringen aber nahezu perfekt.

Spaziert man den Weg gen Westen erreicht man die an der Rezeption so groß angekündigte Hunde-Badezone. Ich konnte es gar nicht glauben. Das soll ein Hundeplatz sein? Unverschämter geht's eigentlich schon fast gar nicht mehr. Nicht nur, dass man über eine steile und enge Treppe nach unten muss. Seitlich des Holzhauses befinden sich drei enge Stufen ins Wasser. Und da bitteschön soll der Hund baden gehen? 3 x 2 Meter. Denn direkt dahinter ist das Schilf. Und dann bitte auch nicht direkt in den See hinaus. Also mal ehrlich: Dann lasst es doch gleich sein. Das hier ist ein Witz. Und mega gefährlich. Das ist vielleicht gerade noch ein Badeplatz für kleine Hunde. Aber die typischen Wasserratten haben hier sicherlich keinen Spaß. Die verletzten sich eher noch mangels Platz.

Zum Glück sind unsere Hunde keine großen Schwimmer. Aber so ein wenig die Pfötchen eintauchen wäre schon schön gewesen. Vor allem bei den Temperaturen. Aber hier war das nicht möglich.

Während Anton mit den Hunden wieder zurück ging, sah ich mir den restlichen Teil der Anlage noch etwas näher an. Sehr gut gefielen mir die drei Mobilhomes direkt am Seeufer. Hier war es ruhig und idyllisch. Ich setzte mich eine Weile auf die Bank und sah den Enten zu, die erstaunlich zutraulich waren.

Am Platz alles gesehen, erkundete ich noch ein wenig die Umgebung, wobei es hier in unmittelbarer Nähe nicht viel zu sehen gibt. Ich spazierte entlang der Hauptstraße, immer auf der Suche nach einem öffentlichen Zugang zum See. Doch den gibt es hier nicht. Tatsächlich findet man am Ossiacher See so gut wie keine frei zugängliche Badestelle. Dafür war die Aussicht recht schön.

Vor dem abendlichen Grillen ging es noch einmal auf Fototour an den Strand. Die untergehende Sonne hüllte den See in ein richtig schönes Licht. Es war nicht mehr viel los und tatsächlich wurde es langsam still. Nur während des EM-Finalspiels der Spanier gegen England hörte man ab und an etwas Jubel. Auch wir sahen es uns natürlich an.


Tag 10: Ausflug nach Ossiach & Bleistätter Moorrundweg

Geschlafen haben wir gut, auch wenn es nachts kaum abgekühlt hat. Ein kurzes Frühstück, dann machten wir uns auf den Weg zu dem 'wirklich schönen' Spazierweg für Hunde. Direkt gegenüber des Campingplatzes, auf der gegenüberliegenden Straßenseite, sollte es einen schattigen und gemütlichen Wanderweg geben. Nach langem Suchen fanden wir ihn. Schattig war er. Gemütlich? Naja. Der Weg war schlammig, links und rechts dichtes Gestrüpp. So langsam fragten wir uns, was genau der junge Mann an der Rezeption eigentlich gegen uns hatte. Oder war er wirklich von seinen 'ach so tollen Attraktionen für Hunde' überzeugt?

Also spazierten wir ein Stück an der Straße entlang, zumindest gibt es hier einen schönen Fuß- und Radweg. Nach einiger Zeit drehten wir wieder um und liefen noch ein paar Meter durch den Campingplatz. Für Hunde ist dieser Platz ehrlich gesagt nicht wirklich zu empfehlen. Es mangelt einfach an schönen Gassi-Wegen und einer anständigen Badestelle.

Während Anton es sich mit den beiden Vierbeinern am Camper bequem machte, brach ich gegen Mittag zu meinem heutigen Ausflug auf. Über mein E-Bike war ich bei den gut 34 Grad sehr dankbar und startete gleich einmal zum Ort Ossiach, der nur rund 1,5 Kilometer entfernt liegt. Die Radwege hier rund um den See sind wirklich gut ausgebaut und machen Spaß. Etwas über 28 km beträgt die Strecke einmal rund herum. Ich hatte jedoch andere Pläne.

Große Orte sucht man hier vergeblich, dafür ist Ossiach ein charmanter Urlaubsort mit Hotels und Restaurants und einer Schiffsanlegestelle für eine Rundfahrt auf dem See. Ich besuchte das ehemalige Benediktiner-Stift (heute Musikakademie) und bummelte ein wenig durch die Anlage zur Pfarrkirche Mariä Himmelfahrt. Von außen wirkt sie ziemlich unscheinbar, im Inneren aber strahlt sie mit allerlei Stuck entgegen und auch die Deckengewölbe sind wahre Kunstwerke.

Ich lief ein wenig durch den Ort, anschließend ging es weiter zum Bleistätter Hochmoor. Die Beschreibung hörte sich spannend an und so stellte ich mein Rad am Parkplatz direkt an der Landesstraße ab. Leider mangelt es hier an einem Fahrradständer.

Gleich mehrmals wird eindrücklich darauf hingewiesen, dass das Radfahren hier verboten ist. Wie viele denkt Ihr, haben sich daran gehalten? Richtig! Nur ich! Immer mal wieder rasten sie mit ihren E-Bikes an mir vorbei. Nicht nur, dass man dabei die wundervolle Moorlandschaft gar nicht richtig wahrnehmen kann. Man läuft auch Gefahr, die hier lebenden Enten und andere Vogelarten zusammenzufahren, die nämlich gerne einfach mal über den Weg watscheln. Ich musste mich schon wieder arg zusammenreißen, die Leute nicht mit div. Kommentaren zu versehen.

Der Slow Trail Bleistätter Moor führt durch ein artenreiches Naturschutzgebiet und bietet Lebensraum für ca. 100 verschiedene Vogelarten, Fledermäuse, Biber und Schmetterlinge. Die gesamte Rundtour beträgt 7 km und kann ich nur empfehlen. Auch für Fotografen bieten sich hier zahlreiche Motive.

Gut eineinhalb Stunden war ich unterwegs und trotz der rücksichtslosen Radfahrer an vielen Stellen mutterseelenallein. Das Zirpen der Grillen, das Schnattern der Enten … einfach schön. Besonders süß: Plötzlich kam eine Entenmami mit ihren Teenies aus dem Gebüsch und watschelte gemütlich am Weg entlang. Vom Aussichtsturm Ossiacher Moorturm hat man einen fantastischen Rundum-Blick und kann zusätzlich eine kleine Pause einlegen. Statt des Rundwegs bin ich tatsächlich am Steindorfer Moorturm wieder umgedreht und lieber wieder den schattigen Weg zurück spaziert. Das andere war mir in der prallen Sonne heute einfach zu heiß.

Mit dem Rad ging es schließlich noch ein Stück die Bleistätter Landesstraße entlang, von dort hatte ich ebenfalls noch einmal ein paar schöne Ausblicke auf das Moor und die Schwanenfamilie, die sich hier niedergelassen hatte.

Auf dem Rückweg zum Campingplatz legte ich erneut einen Stopp in Ossiach ein, denn heute Mittag hatte ich doch glatt eines der Wahrzeichen des Ortes – den Harfenbrunnen – übersehen. Auch jetzt musste ich ihn erst suchen, wurde dann aber auf einem kleinen Hügel fündig. Umgeben von einem bunten Blumenkranz und mehreren Bänken hat man von hier oben einen fantastischen Ausblick über den Ossiacher See und dahinter liegenden Berge. Der Brunnen selbst plätschert friedvoll vor sich hin und spielt seine ganz eigene Melodie.

Am frühen Abend wieder zurück bei meinen Lieben, waren sie ganz schön erschöpft von der Hitze. Heute war es schon extrem. Erst am Abend kühlte es ein wenig ab. Den restlichen Abend ließen wir mit einer leckeren Brotzeitplatte ausklingen.


Tag 11: Ausflug zur Burg Landskron

Heute Morgen ein Stück entlang der Straße Richtung Westen spaziert, machten wir uns auf die Suche nach einem möglichen Wanderweg mit den Hunden. Doch statt steilen Bergaufstiegen war nichts zu finden. Zum Glück ist vor allem Benita schnell zufrieden zu stellen. Hauptsache, es gibt genügend zu Schnüffeln.

Um die Mittagszeit machte ich mich schließlich auf den Weg zu meinen letzten Ausflug dieser Reise. Mit dem Rad ging es zur etwa 8 km entfernten Burg Landskron, immer schön am See entlang. Radfahren macht hier wirklich Spaß, hat man doch immer wieder schöne Ausblicke und angenehme Wege.

Das Fahrrad musste am Zollhäuschen im Schloßbergweg geparkt werden. Durchfahrt für Radfahrer gesperrt. Autos konnten gegen eine Gebühr direkt zur Burg fahren. Ich war nicht böse, denn der letzte Kilometer war ziemlich steil und trotz E-Bike sicher kein Vergnügen. Da nahm ich doch lieber den Wanderweg, der kurz hinter der Straße durch Wald nach oben führt. Auch der war nicht ohne und ich kam ganz schön ins Schwitzen. Selbst das letzte Stück vom Autoparkplatz forderte einige Besucher noch heraus. Doch die Aussicht von hier oben war wirklich toll und allein deshalb hatte es sich schon gelohnt.

Das Innere der Burg kann leider nicht besichtigt werden. Tatsächlich handelt es sich hier in erster Linie um einen Gastronomiebetrieb. Im Hauptrestaurant findet man hochwertige Gerichte mit regionalen Produkten. Von der Terrasse des Cafés bietet sich ein herrlicher Rundumblick auf die Region Villach und die Bergwelt Kärntens.

Doch auch die Adlerarena Burg Landskron ist hier beheimatet, in der man während der Sommermonate beeindruckende Greifvogelschauen besuchen kann. Den Beginn der aktuellen Show hatte ich ausgerechnet um fünf Minuten verpasst. So ein Mist! Die nächste würde erst in zwei Stunden stattfinden. Doch die Dame am Ticketschalter drückte ein Auge zu und ließ mich noch schnell hinein huschen. Klasse!

Währen der halbstündigen Vorführung erfährt man viel Wissenswertes über die verschiedenen Greifvögel und natürlich bekommt man einige von ihnen auch zu Gesicht. Als die Adler ganz tief über mich hinweg flogen, war ich ehrlich hin und weg. Wundervolle Tiere! Nach dem Ende der Show hat man die Möglichkeit, auf einem Rundgang die Vögel an ihren Volieren zu besuchen. Auch hier steht das Wichtigste näher beschrieben.

16,- € Eintritt (Stand: Juli 2024) ist zwar nicht gerade günstig, aber wenn man schon einmal hier ist, sollte man es sich auch mal ansehen. Außerdem kommt ein Großteil ja auch den Tieren zugute. Und dann zahle ich gerne etwas mehr.

Etwas über eine Stunde hielt ich mich hier auf und spazierte anschließend über den Waldweg wieder zurück zum Fahrradparkplatz. Tatsächlich gäbe es hier etwas unterhalb der Burg auch noch den Affenberg, Österreichs größtes Affengehege mit ca. 160 Japanmakaken. Kurz überlegt, es mir näher anzusehen, verzichtete ich allerdings dann doch darauf. Der Besuch kostet pro Person 16,- € (Stand: Juli 2024) und ist nur im Rahmen einer 45-minütigen Führung möglich. Diese beginnt stündlich, ist aber auf eine gewisse Teilnehmerzahl beschränkt.

Für mich ging es stattdessen entlang des Sees wieder zurück. Das ein oder andere Mal noch einen kleinen Fotostopp eingelegt, erreichte ich rund dreieinhalb Stunden später wieder unseren Van. Den restlichen Nachmittag und den letzten Tag unserer Reise widmete ich schließlich dem süßen Nichtstun, was bei mir ja immer ein wenig zu kurz kommt.

Am Abend noch eine schöne Spazierrunde gedreht, ließen wir den endlich etwas abgekühlten Abend noch gemütlich ausklingen.


Tag 12: Es geht wieder nach Hause

Ein kurzes Frühstück und ein letzter Spaziergang über den Campingplatz, dann hieß es auch schon wieder aufräumen und gegen 11 Uhr auschecken. Der Endpreis unseres Aufenthalts führte zu leichter Schnappatmung. Es kamen doch noch ein paar Gebühren oben drauf, die uns 'so' nicht bekannt warten. Generell fanden wir den Platz mehr als überteuert. Hätten wir einen Platz mit direktem Seeblick gehabt, wäre es ja noch akzeptabel gewesen. Für unseren Randplatz … naja.

Aber es ist wie es ist. Allerdings werden wir diesen Campingplatz und auch den Ossiacher See nicht mehr besuchen. Die Gegend drum herum ist schön, keine Frage. Die Ausflüge haben mir richtig gut gefallen. Doch recht viel mehr gibt es auch schon nicht mehr zu sehen und irgendwie ist hier alles etwas beengend und zugebaut. Dann lieber kleinere Seen außerhalb der großen Touristenzentren.

Die Rückfahrt verlief ruhig und angenehm, gegen frühen Nachmittag trudelten wir wieder zu Hause ein und verschafften uns erst einmal einen Eindruck über die Sturmschäden im Ort und in unserem Garten. Wir waren beide froh, an diesem Tage nicht zu Hause gewesen zu sein. Die Folgen waren wirklich verheerend.